Die Anbauregionen in China
Einteilung der Anbauregionen
Die Teepflanze wird in weiten Teilen Chinas angebaut. Teeplantagen gibt es in 20 der insgesamt 32 Provinzen. Die Klimaverhältnisse in den Anbauregionen (siehe Abb. 1) reichen von tropisch, subtropisch bis zu gemäßigt. Die höchste Anbauregion liegt etwa 2600 Meter und die niedrigste weniger als 100 Meter über dem Meeresspiegel.
Abb. 1: Anbauregionen Obwohl China die weltweit größte Gesamtanbaufläche
für die Teepflanze aufweist, ist der Ertrag pro Fläche sehr viel geringer als in
den anderen Tee-Produktionsländern wie Indien, Sri Lanka oder Japan. Das liegt wohl
hauptsächlich darin, dass die Anbauflächen sehr stark über das Land verstreut liegen.
Es gibt nur wenige konzentrierte Anbauflächen in den Provinzen Fujian und Zhejiang.
Beide Provinzen machen knapp die Hälfte der chinesischen Jahresproduktion aus, wobei
in Zhejiang überwiegend Grüntee angebaut wird und in Fujian hauptsächlich Schwarztee
und Oolong.
Die chinesischen Anbauregionen werden in 4 Kategorien unterteilt:
- - die südwestlichen Anbauregionen: Sie umfassen die Provinzen Sichuang, Yunnan, usw. Besonders bekannt aus diesen Regionen ist Schwarzer Tee wie der Pu Er-Tee.
- - die südchinesischen Anbauregionen: Sie umfassen die Provinzen Guangdong, Fujian, Taiwan, usw. Wichtige Anbauregionen für den chinesischen Schwarztee. Berühmt sind aber die Oolongs aus Fujian und Taiwan.
- - die Anbauregionen südlich des Jangtse-Flusses: Sie umfassen die Provinzen Zhejiang, Jiangxi, Hunan, Hubei, Jiangsu und Anhui. Die wichtigsten Anbauregionen Chinas, da hauptsächlich Grüntees hergestellt werden. Die meisten bekannten Grüntees wie der Lung Ching und der Pi Lo Chun kommen aus diesen Regionen.
- - und die Anbauregionen nördlich des Jangtse-Flusses: wegen der vergleichsweise ungünstigen Anbaubedingungen gibt es hier nur ganz wenige bekannte Tees.
Interessanterweise haben viele Anbauregionen neben dem Tee auch landschaftlich sehr viel zu bieten. Die folgenden 4 Anbauregionen gehören sicherlich auch zu den meistbesuchten Touristenzielen in China. Eine Reise dorthin wäre sicherlich nicht nur wegen des Tees interessant.
Die schönsten Anbauregionen
Die Stadt Hangzhou und Umgebung
Die Provinzhauptstadt von
Zhejiang
, 200 Kilometer südwestlich von Shanghai, ist eine der schönsten Städte Chinas,
bekannt
Abb. 2: Stadtplan von Hangzhou durch die wunderschöne Landschaft und
den feinsten Grüntee Chinas - den Lung Ching. Hangzhou ist eines der 10 meistbesuchten
Reiseziele Chinas. Das Stadtzentrum liegt direkt am östlichen Ufer des Westsees,
weil der See nur von dieser Seite her nicht von Bergen und Hügeln umgeben ist. Südlich
der Stadt verläuft der Fluss Qian Tang, der kurz nach Hangzhou ins ostchinesische
Meer mündet (siehe Abb. 2).
Die erste gesicherte schriftliche Erwähnung der Stadt findet man in den Geschichtsannalen (Shi Ji) von Sima Qian (145 - 87 v.u.Z.). Danach wollte der erste Kaiser Chinas (Qin Shi Huang Di), der sich gerade auf seiner 5. und letzten Rundreise durch das Land befand, im Jahre 210 v.u.Z. von hier aus den Fluss Qian Tang überqueren und wurde von einem Unwetter daran gehindert. Die Stadt blieb lange Zeit danach eine kleine unbedeutende Kreisstadt. Der Aufstieg Hangzhous hat 3 Ereignissen in der Zeit zwischen 6. und 12. Jh. zu verdanken:
Anfang 7. Jh.
Anfang des 7. Jh. wurde Hangzhou durch den Großen Kanal (den Kaiser-Kanal) über Wasserweg direkt mit der Hauptstadt (Chang'an, Nordwesten Chinas) verbunden.
Ende 9. Jh. - Mitte 10. Jh.
Mit dem Niedergang der Tang-Dynastie zerfiel das Reich in vielen Königreichen. Heftige militärische Auseinandersetzungen waren an der Tagesordnung. Das einzige Königreich, das einigermaßen von großen zerstörerischen Kriegen verschont geblieben war, war das Königreich Wu-Yue, dessen Hauptstadt Hangzhou war. Das hatte vor allem den besonneneren Königen des Reichs zu verdanken, die mehr auf den Wohlstand als auf die territorialen Ansprüche des Reichs achteten. So war Hangzhou die einzige gut erhaltene Metropole bis zur Gründung der Song-Dynastie in Jahre 960.
Ab 1127
Wirtschaftlich gehörte die Song-Dynastie zu den wohlhabensten Dynastien der chinesischen Geschichte. Militärisch war sie aber eine Katastrophe: Kaum einen Krieg gewann sie gegen die aus der Mandschurei nach Süden vordringenden Reitervölker wie die Khitan oder die Tungusen. Jährlich musste das Song-Reich hohe Tributabgaben an diese Völker zahlen, am begehrtesten waren Tee und Seide.
Im Jahre 1127 kam es zu der größten Demütigung: Die Song-Hauptstadt wurde nach einer militärischen Auseinandersetzung von den Khitan eingenommen, der regierende Kaiser und sein abgedankter Vater, der selbst ein begeisterter Teetrinker war, wurden gefangengenommen und in eine unterirdische Höhle gesteckt. Nordchina war damit für die Song-Dynastie völlig verloren. Provisorisch richtete sich der Kaiserhof in Hangzhou ein und stellte einen neuen Kaiser auf, der natürlich kein Interesse daran hatte, seinen Vater und seinen Bruder aus der Gefangenschaft zu befreien, sonst wäre seine Legitimität als Kaiser beendet gewesen. So blieb Hangzhou bis zur Zerstörung der Song-Dynastie durch die Mongolen die Hauptstadt. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit erkennt man noch heute: Die meisten Einwohner in Hangzhou sprechen einen gemischten Dialekt aus Süd- und Nordchinesisch.
Die Stadt Hangzhou ist in den letzten Jahren stark gewachsen und beheimatet heute
Abb. 3: Der Westsee im Stadtgebiet knapp 4 Millionen Menschen. Trotz
der starken Modernisierung haben die Stadtväter, nicht wie bei vielen anderen chinesischen
Städten, Weitsicht gezeigt und den Bau moderner Gebäuden um den See herum nicht
zugelassen. So ist
die
Aussicht vom östlichen Ufer aus in Richtung See und Umgebung unverändert
schön geblieben.
Wenn man fern vom Touristenrummel rund um den See herum bleiben möchte - in Spitzenzeit
können mehrere Millionen Touristen an einem einzigen Tag am See stehen, kann man
eine
Abb. 4: Wandermöglichkeiten Wanderung durch die Teeplantagen machen.
Die Plantagen für den berühmten Lung Ching -Tee befinden sich auf den Hügeln
südwestlich
des Sees und nördlich des Flusses . Zwischen den Plantagen gibt es viele
wunderschöne Wanderwege. Sollte man unterwegs Durst bekommen, gibt es viele Möglichkeiten,
einen Tee zu genießen. Ob in einem Kloster oder bei den Bauern zu Hause oder bei
einem der vielen Straßenteeschänken, der Lung Ching-Tee schmeckt in Hangzhou
einfach am besten.
Seit einigen Jahren wird die Teepflanze für den Lung Ching-Tee weiter veredelt und der Anbau wird auf die umliegenden Städte erweitert. Geschmacklich unterscheiden sich diese Tees nur wenig vom Lung Ching direkt aus Hangzhou, kosten aber weit weniger. Aber für einen originalen Lung Ching-Tee aus Hangzhou ist ein chinesischer Teeliebhaber immer noch bereit, einen 10-fach höheren Aufpreis zu zahlen.
Das Wuyi-Gebirge
Als Wuyi-Gebirge (Wuyi Shan) im weitesten Sinne bezeichnen die Geologen das gesamte
Gebirgsmassiv, das an der Grenze zwischen den Provinzen Jiangxi und
Fujian
liegt und eine Fläche von über 600 Qkm umfasst. Der höchste Gipfel erreicht 2158
Meter und ist somit der höchste Punkt im Südosten Chinas.
Weite Teile des Wuyi-Gebirges stehen seit 1979 unter nationalem Naturschutz und
gehören seit 1987 dem Netzwerk "Mensch und Biosphäre" der UNESCO an. Zusammen
mit dem Touristenbereich (siehe Abb. 5) stehen sie seit 1999 auf der UNESCO-Liste
des Natur- und Kulturerbes. Laut UNESCO ist das Wuyi-Gebirge "einer
der herausragendsten subtropischen Wälder der Welt. Es ist das größte und repräsentativste
Beispiel eines fast intakten Waldes, der die Vielfalt der chinesischen Subtropenwälder
und südchinesischen Tropenregenwälder umfasst." Bei meiner
Expeditionsreise vor 20 Jahren in das Naturschutzgebiet war der Zutritt für Touristen
noch gesperrt. Heute darf jeder gegen einen für chinesische Verhältnisse recht hohen
Eintrittspreis das Naturschutzgebiet auf eigene Faust erkunden.
Abb. 5: Das Wuyi-Gebirge
Unter Wuyi-Gebirge verstehen die meisten Chinesen
aber den Nationalpark Wuyi-Gebirge, der sich im südlichen Auslauf des Gebirgsmassiv
befindet, nur 15 Kilometer von der Stadt "Wuyi Shan" entfernt. Auch dieser
Bereich steht auf der UNESCO-Liste des Natur- und Kulturerbes. Die zentrale Attraktion
ist der Fluss der Neun Windungen. Der Fluss hat eine Gesamtlänge von etwa 60 Kilometer,
touristisch interessant ist nur der untere Flusslauf. In einer Länge von etwa 9
Kilometer schlängelt sich der Fluss durch unzählige Felsenklippen und macht dabei
mehrere, zum
Abb. 6: Fluss der neun Windungen Teil sehr scharfe Biegungen. Es gibt
verschiedene Möglichkeiten, den Fluss zu erkunden, aber am originellsten ist es
mit einem
Bambusfloß:
Zum einen ist in Südchina das Bambusfloß ein typisches Transportmittel zu Wasser,
zum anderen kann man nie sicher sein, was für Kuriosität man bei einer Fahrt mit
dem Bambusfloß neben der wunderschönen Landschaft noch erleben wird. Mein Erlebnis:
einer der beiden Flößer war bei einem Nickerchen (!!!) ins Wasser gefallen und nahm
das als Anlass, ein erfrischendes Bad in dem kühlen sauberen Wasser zu nehmen. Der
andere Fahrer sprang, ganz nach dem Motto "was du kannst, kann ich viel besser",
gleich hinterher. Erst als die Beiden der Meinung waren, dass sie sich genug von
der Mittagshitze erholt hatten, kamen sie wieder auf das Floß und fuhren weiter.
So etwas wird man natürlich nicht in dem UNESCO-Bericht finden. Was man
Abb. 7: Originaler Steintee dort auch nicht findet, ist dass im Einzugsbereich
dieses Flusses eine der besten Teesorten Chinas angebaut wird: der Wuyi-Felsentee (in Deutschland auch als "Steintee" bezeichnet),
eine Oolong-Sorte. Der Name "Felsentee" leitet sich von Standorten der
Teepflanzen ab: Weil das Anbaugebiet überwiegend aus Felsen besteht, mussten sich
die Bauern oft mit am Felsen zusammengemauerten kleinen Bonsai-artigen Teegärten
behelfen.
Der Gelbe Berg (Huang Shan) und Umgebung
Abb. 8: Huang Shan Der Gelbe Berg befindet sich in der Provinz
Anhui.
Er ist sowohl von Shanghai aus (Entfernung: ca. 400 Kilometer) als auch von Hangzhou
aus (Entfernung: ca. 200 Kilometer) sehr leicht zu erreichen. Auch der Gelbe Berg
zählt zu den 10 meistbesuchten Reisezielen in China. Er steht auch auf der UNESCO-Liste
des Kultur- und Naturerbes.
Der Gelbe Berg hieß ursprünglich Yi-Berg. Yi heißt auf chinesisch "viel schwarz".
Abb. 9: Gelber Berg Der Gelbe Berg war also ein schwarzer Berg. Der Grund:
die Felsen, wofür der Berg bekannt ist, haben einen sehr dunklen, fast schwarzen
Farbton. Der Berg wurde später zu Ehren des Gelben Kaisers, dem Urahnen aller Chinesen,
umgetauft - der Legende nach hat der Gelbe Kaiser auf diesem Berg Kräuter gekocht
und seine Unsterblichkeit gefunden.
Abb. 10: Felsengipfel Felsenformationen,
Pinienbäume
, Wolkenmeere und Thermalbäder sind Attraktionen, die jährlich über 6 Millionen
Besucher anlocken. Zweifellos gilt der Gelbe Berg als der schönste Berg Chinas.
Der Berg besteht fast ausschließlich aus Granit-Felsen, übersät mit Pinienbäumen,
die in den Rissen der Felsen wachsen. Wer
chinesische
Landschaftsmalerei erlernen will, für den ist eine Reise zum Gelben Berg
eine Pflicht. Das
Zusammenspiel
zwischen Felsen und Wolken auf dem Gelben Berg hat Generationen von Malern
inspiriert.
Die Umgebung des Gelben Berges
Völkerkundlich besonders interessant sind einige Dörfer in der Nähe des Gelben Berges.
Zwei davon,
Xidi
und
Hongcun,
stehen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Einige Szenen der Kungfu-Poesie
"Tiger and Dragon" wurden in dem Dorf Hongcun gedreht.
Diese Dörfer und Siedlungen in Süd-Anhui, die noch heute bewohnt sind, wurden
Abb. 11: Steinschnitzerei in den letzten
Abb. 12: Reisebericht Jahrhunderten kaum verändert und sind heute
noch sehr gut erhalten. Jede einzelne Siedlung beherbergte eine gesamte Familiensippe,
d.h., die Einwohner tragen alle denselben Familiennamen. Eigentlich stehen die Siedlungen
in einer Region, die zu den Ärmsten Chinas zählte. Aber an der Architektur und der
Außendekoration der Häuser, an der Inneneinrichtung der Häuser und an der Planung
der Siedlungen ist der Reichtum der damaligen Bauherren noch heute zu erkennen.
Wie ist dieser scheinbare Widerspruch zu erklären? Die Armut macht Beine. Viele
Menschen flüchteten aus ihrer Heimat, um in der großen weiten Welt ihr Glück zu
suchen. Einige wurden tatsächlich reich, meistens durch Handel, weshalb sie in China
auch Händler aus "Hui" (der Name dieser Region) genannt wurden. Nach der
chinesischen Tradition kehrten sie in die Heimat zurück und ließen ihre Sippen an
ihrem Reichtum teilhaben. Sie gestalteten ihre Wohnhäuser besonders schön, bauten
Schule und Ahnentempel für die ganze Sippe und unterstützten ärmere Familien. Erst
als im 19. Jh. der enge Zusammenhalt innerhalb der Sippe immer locker wurde, verschwand
diese Art des Zusammenlebens langsam aus dem Bild der chinesischen Gesellschaft.
Die Teeanbauregion Huang Shan ist nicht weniger berühmt als die Landschaft und das kulturelle Angebot. Gleich zwei berühmte Grüntees kommen aus der Region: Huang Shan Mao Feng und Tai Ping Hou Kui . Der Mao Feng wird mitten im Nationalpark des Gelben Berges angebaut. Der Tai Ping Hou Kui kam ursprünglich aus der Gemeinde Tai Ping von der Stadt Huang Shan. Heute wird er in mehreren Gemeinden angebaut.
Die Stadt Suzhou
Wenn man in China von schönen Städten spricht, dann werden Hangzhou und Suzhou
meistens in einem Atemzug genannt. Auch Suzhou (in der Provinz
Jiangsu)
steht auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Nur 80 Kilometer westlich von Shanghai
entfernt, zählt Suzhou zu den beliebtesten Ausflugszielen für die Großstädter aus
Shanghai.
Suzhou ist eine der ältesten Städte Chinas. Sie wurde vor 2500
Jahren als die neue Hauptstadt des Königreichs Wu gebaut, die alte war nämlich zu
klein geworden. Bis Ende des 6. Jh. trug die Stadt den gleichen Namen wie das Königreich,
nämlich Wu. Ende 6. Jh. wurde sie zum heutigen Namen umbenannt.
Da die Stadt auf dem Schwemmland des großen Jangtse-Flusses und des Tai-Sees (Der
Große See, der drittgrößte Süßwassersee Chinas, etwa so groß wie das Saarland) gebaut
wurde, war das Stadtbild sehr stark durch das Wasser geprägt: Die Stadt war durchzogen
von unzähligen Flüsschen und Kanälen. In den langen Jahren nach dem Bau hat sich
das Stadtbild kaum verändert. Die Stadt steht noch heute genau auf demselben Platz,
wie sie vor 2500 Jahren errichtet wurde. Wohnhäuser werden so nah ans Wasser gebaut,
dass man aus dem Boot, das sowohl als Transport- als auch als Verkehrsmittel diente,
direkt ins Wohnzimmer springen könnte. In keiner anderen Stadt Chinas gibt es mehr
Wasserstraßen
und Brücken. In dem Bericht von Marco Polo hieß es, dass Suzhou
6000
Brücken
besäße. Mehr als 300 findet man heute auf jeden Fall.
Die eigentlichen Attraktionen der Stadt Suzhou sind ihre Gärten. Die etwa 20 - 30 sehr gut erhaltenen Gartenanlagen in Suzhou repräsentieren die höchste Gartenbaukunst Chinas. Suzhous Geschichte des Gartenbaus begann schon im 3. Jh. Im 19. Jh. erreichte der Gartenbau seinen Höhepunkt: Es gab verteilt in der ganzen Stadt über 300 Gärten. Leider wurden die meisten durch die Kriege zerstört. In den 60er Jahren wurden noch 190 Gartenanlagen registriert. Nach der Kulturrevolution sind nur noch knapp 30 Anlagen erhalten geblieben.
Abb. 13: Zhuo Zhen Yuan Die Bauherren der Gärten waren meistens reiche
Geschäftsleute oder pensionierte Beamte. Die Gärten waren Teil ihres Anwesens. Anders
als die traditionellen
Abb. 14: Einrichtung europäischen Gärten, die entweder den Blumen oder
den Bäumen gewidmet sind, sind chinesische Gärten Miniaturen der natürlichen Landschaft:
Seen, Flüsse,
Berge.
Diese Gartenelemente sind zudem räumlich so geschickt angelegt, dass man beim Spaziergang
durch die Gärten nicht bemerkt, wie klein die Gärten eigentlich sind. Besonders
erfreulich für Teefreunde ist, dass sich in vielen dieser Gärten ein Teehaus findet.
Als Teeanbauregion war Suzhou schon lange bekannt. Bereits in
dem
Buch von Lu Yu wurde Suzhou als eine der besten Anbauregionen erwähnt. Heute
wird hier ein Grüntee angebaut, der fast genauso berühmt ist wie der Lung Ching.
Der Tee trägt den Namen " Pi Lo Chun " (Jadegrüne Schnecke des Frühlings), der seinen Namen angeblich
vom Qing-Kaiser Qianlong (Regentschaft: 1736 - 1796) erhielt.